"Little David Play On Yo' Harp" - Spirituals für Stimme und Harfe
Europäische Weihnachtslieder - Spirituals und Christmas Carols
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"Little David Play On Yo' Harp" - Spirituals für Stimme und Harfe
Für Robin Lyn Gooch und Thomas Siener liegt der Reiz an diesem Programm in der Zusammenführung von Harfenklängen und einer speziellen Form von geistlichen Gesängen. Die beiden sind "Eine Harfe und eine Stimme" und möchten die Zuhörer auf das Wesentliche in dieser Musik lenken. Den gewählten Stücken verleihen sie durch die Reduzierung auf die bieden Elemente Harfe und Stimme in beeindruckender Weise Ausdruck und Geltung, lassen sie in deren ergreifender Einfachheit und berührender Intensität erklingen und wirken.
Gospelfestival 2003, Baden-Württemberg: ... stehende Ovationen!
Robin Lyn Gooch beeindruckte mit ihrer herrlich vollen, wohlklingenden Stimme, die den großen Kirchenraum vollkommen ausfüllte. Thomas Siener ... faszinierte die Besucher mit seinem Können, Stimmungen und Textaussagen der Spirituals zu untermalen und auszudrücken ... Beide, Harfenist und Sängerin, setzten ihre "Instrumente" ein, gestalteten ihre Soli und verschmolzen dann wieder zu einer Einheit ... Das Publikum zeigte in minutenlangem Beifall, wie begeistert es von diesem Konzert war.
DIE RHEINPFALZ, 30.9.2003
Spirituals, adventliche und weihnachtliche Lieder
aus Deutschland, Spanien, Frankreich und Irland präsentieren die Mezzosopranistin Robin Lyn Gooch und Thomas Siener an der Harfe
Ein Erlebnis fast meditativer Art ist die schwarze amerikanische Mezzosopranistin Robin Lyn Gooch ...
DER TAGESSPIEGEL
Robin Lyn Gooch
geboren in Nashville, Tennessee in den Vereinigten Staaten, zeigte bereits im Alter von fünf Jahren großes Interesse an der Musik. Sie begann mit Klavierunterricht. Mit 18 nahm sie ihr Gesangsstudium auf und erwarb 1984 an der Fisk Untiversity in Nashville den Bachelor of Music Degree. Im selben Sommer kam sie mit einem Stipendium der Thomas J. Watson Foundation nach Deutschland. Sie studierte an der Hochschule der Künste in Berlin und machte dort 1993 ihr Diplom für Gesang. Drei Jahre später schloß sie ein Anschlußstudium in Musiktherapie mit einem weiteren Diplom ab.
Robin Lyn Gooch lebt seit 1984 in Berlin. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Gesangspädagogin. Als Sängerin und Schauspielerin trat sie in zahlreichen Theaterproduktionen auf und gab Konzerte im In- und Ausland. Sie wirkte in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mit. In den letzten Jahren widmet sie sich verstärkt dem europäischen und amerikanischen Liedgesang.
“Auf den Spuren geheimer Botschaften afroamerikanischer Sklaven“
Geheime Botschaften, Fluchtwege und ein faszinierend einfühlsames Zusammenspiel von Stimme und Harfe, das die spirituelle Dimension dieser Gesänge erlebbar macht.
One Voice – One Harp heißt das Duo, das sich der Faszination der Spirituals in einer neuen und bisher unbekannten Form widmet. Ihr Weg: die Zusammenführung von Harfenklängen und einer speziellen Form geistlicher Gesänge, den Negro Spirituals. Um daraus ein Klangerlebnis der besonderen Art zu machen, setzen beide lediglich ihre „Instrumente“ ein.
„Wir möchten den Zuschauer auf das Wesentliche lenken. Der spirituelle Grundgehalt der Stücke soll durch die Reduzierung auf die beiden Elemente Harfe und Stimme wirken und berühren“ sagt der Harfenist, Thomas Siener.
Thomas Siener hat sich mit diesem Projekt einen langjährigen Traum erfüllt und in der afroamerikanischen Mezzosopranistin, Robin Lyn Gooch, die an der berühmten Fisk University in Tennessee Gesang studiert hat, die Idealpartnerin für dieses ungewöhnliche Projekt gefunden. „Bevor wir uns kennen gelernt haben wusste ich nicht einmal, was Spirituals genau sind, ich habe dabei immer an Gospel gedacht.“ sagt Thomas Siener. „Erst durch Robin habe ich erfahren, dass die Spiritualität und Kraft, die ich gesucht habe und ausdrücken wollte in dieser Ursprünglichkeit in den Spirituals, einem Vorläufer des Gospelsongs, zu finden sind.“
Für Ihr Programm „Little David Play On Yo’ Harp“ haben die beiden Vollblutmusiker Neuland betreten, schließlich mussten Sie bei Null anfangen. Harfenarrangements gibt es für Spirituals bisher nicht. Ein Jahr haben die Vorbereitungen und Proben gedauert, bei denen die einfühlsamen Arrangements in Feinarbeit extra für dieses Konzert entwickelt worden sind. „Ein Grund dafür, dass Harfe und Stimme so gut miteinander korrespondieren“, sagt Thomas Siener. Das Ergebnis: Stimmungen und Textaussagen der Spirituals werden von der Harfe mitgetragen. Dabei spürt man den intensiven musikalischen Dialog zwischen den Künstlern, der auch auf die Zuhörer übergreift. Harfe und Gesang verschmelzen zu einer Einheit, die niemanden im Publikum unberührt lässt.
Zu erleben gibt es in den Passagen zwischen den Songs aber auch Anschauliches über Inhalt und Entstehungsgeschichte der Spirituals. Für Robin Lyn Gooch ein wichtiger Beitrag, um die Zuhörer mit der geheimnisvollen Welt dieser „Volkslieder“ in ihrer Gesamtheit vertraut zu machen: „Spirituals sind von ihren Inhalten in erster Linie immer eine Huldigung an Gott. Bei genauem Hinhören haben sich diese religiösen Lieder mittels kodierter Sprache und Bilder im Laufe der Zeit zu einem Ort des Informationsaustausches entwickelt. Sie sind damit auch geheime Botschaften afroamerikanischer Sklaven.“
Neue Wege mit dem Umgang des kulturellen Erbes der Spirituals und ihrer geheimen Klangwelten zu gehen, stellt einen wichtigen Ansatz in der Arbeit beider Musiker dar. Für Kenner des Duos bedeutet das: die Zuschauer werden eindrucksvoll mit der berührenden Intensität der Spirituals konfrontiert. Gemeinsam lassen Künstler und Publikum sich auf die spirituelle Ursprünglichkeit dieser kraftvollen Lieder ein. Und Robin Lyn Gooch weiß: „Das Publikum wird viel tiefer berührt von dieser Musik, als es vor Beginn des Konzerts erwartet hat.“
Das Negro Spiritual
Hintergrundinformationen
Unter Negro Spiritual versteht man das nicht liturgisch eingebundene religiöse Lied der amerikanischen Schwarzen, das biblische Texte in einen modernen Kontext überträgt. Als Vorbilder dienten im frühen 18. Jahrhundert die Hymnengesänge und geistliche Lieder angloamerikanischer Siedler. Den Begriff „Spirituals“ übernahmen die als Sklaven in die USA verschleppten Afrikaner dann im Zuge ihrer Christianisierung.
Während seine formale und harmonische Struktur deutliche Bezüge zur europäischen geistlichen Musik und zur Volksmusik aufweist, sind melodische und rhythmische Gestaltungsmerkmale afrikanischer Musik übernommen. Rhythmus sowie melodischer Duktus sind durch spezifisch afroamerikanische Elemente wie Off-Beat und Blue Notes geprägt. Dazu kommt das Call-and-Response-Prinzip der afrikanischen Musik als feste strukturelle Komponente.
Thematisch setzten sich Negro Spirituals meist mit der sozialen Realität der amerikanischen Sklaven auseinander. Die Lieder, welche die Sklaven im Alltag sangen, entstanden in freier Improvisation und wurden mündlich überliefert. Die Bilderwelt des Spirituals entstammt hauptsächlich dem Alten Testament. Hier fanden die Sklaven Geschichten, die ihrem eigenen Los sehr ähnlich waren. Die Texte waren dabei voller Doppeldeutigkeit. Ungestraft konnten sie mit ihrem Gesang vom Elend des israelischen Volkes ihr eigenes Los besingen. Dabei waren Spirituals nicht nur fromme Lieder, sondern bargen auch verschlüsselte
Fluchtanweisungen. Da Fluchtgedanken nicht offen ausgesprochen werden konnten, wurden in etliche Lieder geheime Botschaften in kodierter Sprache versteckt. So erscheint beispielsweise das Lied „Promised Land“ oberflächlich gesehen als ein Lied über „das gelobte Land“ Israel. Gleichzeitig wurde damit aber das sklavenfreie Gebiet nördlich des Flusses Ohio umschrieben, der seinerseits den Decknamen „Jordan" trug.
Es finden sich zwei Arten von Spirituals. Zum einen in der Art des „Volksliedes“, das sich aus den früheren spirituellen Ausdrucksformen afrikanischen Sklaven entwickelte. Vor allem die Fisk Jubilee Singers, eine Gruppe von elf Frauen und Männern, entwickelten mit dem Auftreten professioneller Chöre zudem eine Verfeinerung des Negro Spirituals zum Konzertlied. 1877 tourte die afroamerikanische Sängergruppe durch Europa und Deutschland und gab u.a. auch ein Konzert vor dem Kaiser in Berlin.
Das Genre des Spirituals hat sich mittlerweile einen festen Platz im Liedrepertoire von afroamerikanischen Sängerinnen und Sängern erobert. Es findet heute ein breites interessiertes Publikum bei Musikliebenden aller Schichten und Hautfarbe.
siehe Pressestimmen